Quedlinburg 2014

Exkursion des Freundeskreises nach Quedlinburg und in den Nationalpark Harz vom 29. Mai bis 1. Juni 2014

Im Mittelpunkt der mehrtägigen Exkursion des Freundeskreises stand 2014 der Besuch des Instituts für Pflanzengenetik und Kulturpflanzenforschung in Gatersleben. In der Genbank dieses Instituts sind rund 150.000 Saatgutproben von Kulturpflanzen und nahe verwandten Wildarten eingelagert. Damit leistet die Genbank einen entscheidenden Beitrag zur Erhaltung der genetischen Vielfalt wichtiger Nutzpflanzen, das wurde bei der Besichtigung eindrucksvoll verdeutlicht. Anlass für die Wahl dieses ungewöhnlichen Exkursionszieles war der diesjährige Themenschwerpunkt "Sortenvielfalt! Schatzkammer der Kulturpflanzen" im Botanischen Garten.

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Der Dom auf dem Schlossberg - das Wahrzeichen der Stadt Quedlinburg.

Aus diesem Grund wurde auch die Stadt Quedlinburg als Ausgangspunkt für die Tagesfahrten gewählt. Seit 2004 gehört die Stadt aufgrund ihres einmaligen mittelalterlichen Stadtkernes zum UNESCO-Welterbe. Weniger bekannt ist, dass Quedlinburg im 19. Jahrhundert zu einem der wichtigsten Zentren der Saatgutzüchtung aufstieg. Bis zur deutschen Wiedervereinigung waren die Stadt und ihr Umland geprägt von großen Saatguthöfen und einem bunten Mosaik von Blumen- und Gemüsefeldern. Heute ist davon fast nichts mehr zu sehen, und die Stadt tut sich schwer mit der Erhaltung und Würdigung dieses bedeutenden Abschnitts ihrer Geschichte. Dr. Helmut Gäde, der sich seit langem für die Wahrung des "Agrarkulturerbes" der Stadt einsetzt, führte die Freunde des Botanischen Gartens zu den wichtigsten Orten dieser Epoche.

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Dr. Helmut Gäde (2.v.r.) erinnert an die Saatgutgeschichte Quedlinburgs.

Ein weiterer Höhepunkt der Exkursion war die Fahrt auf den Brocken mit dem historischen Traditionszug der Harzer Schmalspurbahn bei herrlichem Sonnenschein. Der bei diesem Wetter viel zu kurze Aufenthalt auf dem Gipfel wurde zum Besuch des Brockengarten für Hochgebirgspflanzen genutzt. Dr. Gunter Karste, der in der Nationalparkverwaltung für die Leitung des Brockengartens zuständig ist, erläuterte die Geschichte des Gartens und zeigte die Besonderheiten der Brockenvegetation. Zum Abschluss der Exkursion ging es im Europarosarium Sangerhausen dann noch einmal um das Thema Sortenvielfalt. Angesicht der ungeheuren Vielfalt der Rosenzüchtungen wurde klar, dass Sortenvielfalt kein trockenes akademisches Thema ist, sondern alle ins Schwärmen brachte.

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Der Brockengarten für alpine Pflanzen auf dem Gipfelplateau.

 

Leitung | Dr. Ralf Omlor

PROGRAMM

Donnerstag, 29. Mai 2014
8.00 Uhr |Abfahrt mit Reisebus an der Grünen Schule
12.00 Uhr | Zwischenstopp in der Fachwerkstadt Stolberg im Harz
16.00 - 18.00 Uhr | Stadtführung in Quedlinburg (UNESCO Welterbe-Stadt)

Freitag, 30. Mai 2014
10.00 - 14.00 Uhr | Besuch des Leibniz-Institut für Pflanzengenetik und Kulturpflanzenforschung in Gatersleben | Einführung Institut und Genbank, Dr. A. Börner | Besichtigung der Genbank, Dr. A. Börner und Dr. U. Lohwasser | Mittagessen im Casino des IPK | Besichtigung der Anbauflächen des IPK, Führung Dr. Ulrike Lohwasser
15.00 – 17.00 Uhr | Busrundfahrt zum Agrarkulturerbe der Stadt Quedlinburg mit Stationen u.a. an Standorten ehemaliger großer Saatguthöfe und am Abteigarten, Leitung Dr. Helmut Gäde

Samstag, 31. Mai 2014
9.30 Uhr |Abfahrt vom Hotel zum Hauptbahnhof Wernigerode
10.47 Uhr | Fahrt mit dem Traditionszug der Harzer Schmalspurbahnen zum Brocken
13.45 – 14.45 Uhr | Besichtigung des botanischen Hochgebirgsgartens Brockengarten, Führung Dr. Gunter Karste
15.00 Uhr  Rückfahrt mit dem Traditionszug nach Wernigerode

Sonntag, 1. Juni 2014
9.30 Uhr | Abreise vom Hotel
11.00 – 14.00 Uhr | Besuch des Europa-Rosariums in Sangerhausen
19.30 Uhr | Ankunft am Botanischen Garten in Mainz

Exkursionsplanung und Buchungen in Zusammenarbeit mit Iris Heimes, Reiseteam Mainz.

ReiseteamMZ

(Fotos: R. Omlor)