Botanische Wanderung im Tal der Dhron

Blick auf die Dhronhänge von der Burgruine Hunolstein (Foto R. Omlor)

Die botanische Frühjahrs-Exkursion des Freundeskreises des Botanischen Gartens führte am Samstag, dem 18. Mai 2019 in das Tal der Dhron, südwestlich von Morbach im Hunsrück. Die gut vierstündige Wanderung folgte der Hunolsteiner Klammtour, einer sogenannten Traumschleife des Saar-Hunsrück-Steigs, die über weite Strecken durch das FFH-Gebiet Dhronhänge verläuft. Dieses europäische Schutzgebiet umfasst selten gewordene Lebensräume wie Schlucht- und Hangmischwälder, Felsvegetation, magere Mähwiesen, feuchte Hochstaudenfluren und naturbelassene Fließgewässer. Das Gebiet beherbergt zudem eine ganze Reihe nach der europäischen Flora-Fauna- Habitat-Richtlinie besonders geschützter Tier- und Pflanzenarten, darunter vier Fledermausarten, Hirschkäfer, Groppe oder den seltenen Dünnfarn (Trichomanes speciosum).

Dorniger Schildfarn (Polystichum aculeatum) im Schluchtwald der Hölzbachklamm (Foto R. Omlor)

Diese besonderen Arten waren aber nicht das Ziel der Exkursion. Im Mittelpunkt stand die vielfältige Landschaft mit ihren unterschiedlichen Lebensräumen. Schon kurz nach dem Start der Wanderung am Hunolsteiner Hof gab es eine blütenreiche Magerwiese mit Knöllchen-Steinbrech (Saxifraga granulata), Kreuzlabkraut (Cruciata laevis) und viel Knolligem Hahnenfuß (Ranunculus bulbosus) zu bewundern.

Entlang des Weges sorgten blühender Besenginster (Cytisus scoparius), Maiglöckchen (Convallaria majalis) oder die Kesselfallenblumen des Aronstabs (Arum maculatum) immer wieder für Abwechslung. Vereinzelt auch seltenere Arten wir die Schwarze Teufelskralle (Phyteuma nigrum).

Besonders eindrucksvoll waren die Streckenabschnitte entlang der Dhron und entlang des Hölzbachs mit Wildem Silberblatt (Lunaria rediviva) und dem Bitteren Schaumkraut (Cardamine amara) in voller Blüte. In der feuchten Hölzbachklamm beeindruckte das frische Grün der vielen Farne, unter denen der Dornige Schildfarn (Polystichum aculeatum) besonders auffiel. Dieser seltene und geschützte Farn wächst fast nur auf den  nährstoffreichen Böden am Grunde solcher steilen Schluchtwälder.

Zum Abschluss der botanischen Wanderung gab es noch Gelegenheit zur Stärkung im schönen Hunolsteiner Bauernhofcafé.

Exkursionsleitung: Dr. Ralf Omlor mit Kai-Uwe Nierbauer (kritische Pflanzenarten) und Dr. Karl-Albert Theuerjahr (geologische Erläuterungen)

Schwarze Teufeskralle (Phyteuma nigrum), Foto R. Omlor
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