Der Freundeskreis des Botanischen Gartens hat auf seiner diesjährigen Mitgliederversammlung im Juli 2023 beschlossen, den Kauf großer Kakteen und Sukkulenten für die im Bau befindlichen, neuen Gewächshäuser des Botanischen Gartens mit mindestens 10.000 Euro zu unterstützen. Der Betrag soll durch eine große Spendenaktion der Freunde und Förderer des Botanischen Gartens gesammelt werden.
Nach langer Planungs- und Vorbereitungszeit hat im Botanischen Garten der Johannes Gutenberg-Universität Mainz in diesem Jahr der Bau von zwei neuen Gewächshäusern für die Pflanzen der tropischen Trockengebiete begonnen. Die neuen Gewächshäuser werden zwei alte marode Gewächshäuser ersetzen und sind als Auftakt für eine Gesamterneuerung des überwiegend noch aus den 1950er Jahren stammenden Gewächshausbereichs konzipiert.
Da die neuen Gewächshäuser mit einer Giebelhöhe von 9 m deutlich höher werden als die alten Gewächshäuser, soll durch den Zukauf einiger großer Pflanzen von Anfang an eine attraktive Bepflanzung erzielt werden. Der Kauf großer Kakteen und Sukkulenten ist aber gar nicht so einfach. Er wird über die Spezialgärtnerei Uhlig Kakteen bei Stuttgart abgewickelt. Matthias Uhlig war im März 2023 zu einem Vortrag im Rahmen des Veranstaltungsprogramms des Freundeskreises am Botanischen Garten und hatte unter anderem über einen möglichen Ankauf von Pflanzen in einer Gärtnerei auf Gran Canaria berichtet.
Zu diesem Zeitpunkt hatte Herr Uhlig in Abstimmung mit dem Botanischen Garten bereits einige Pflanzen in Gran Canaria reserviert. Nachdem auch die Stiftung Botanischer Garten Mainz Ende März ihre finanzielle Unterstützung für den Pflanzenkauf zugesagt hatte, konnte der Botanische Garte Herrn Uhlig mit dem Kauf und der Zwischenkultur der Pflanzen beauftragt. So konnten folgende Pflanzen in einem Gesamtwert von rund 10.000 Euro bestellt werden.
- Pachycereus pringlei (350-400 cm groß, mit mehreren Seitentrieben; diese markante und sehr charakteristische Kakteenart ist in der Sonora-Wüste im Nordwesten Mexikos beheimatet)
- Yucca brevifolia (etwa 300 cm groß, verzweigt; in Amerika bekannt unter dem Namen Joshua tree ist diese Yucca eine der auffälligsten Pflanzenarten der Trockengebiete im Südwesten der USA)
- Adenia spinosa (männliche Pflanze, 100-150 cm im Durchmesser; eine sehr bizarre, sukkulente Pflanze aus dem südlichen Afrika, die in dieser Größe äußerst selten zu bekommen ist)
- Aloe suzannae (etwa 130 cm hoch; eine sehr seltene, streng geschützte Aloe-Art aus dem äußersten Süden Madagaskars; von dieser Art gibt es in der Natur nur noch etwa 400-800 Exemplare, und ihr Bestand ist weiter rückläufig)
- Didierea madagascariensis (Didierea ist eine im Süden Madagaskars endemische Pflanzengattung mit nur zwei Arten; die zweite Art, Didierea trollii, gibt es bereits im Botanischen Garten; sie soll aus dem alten Sukkulenten-Gewächshaus umziehen)
- Pachypodium geayi (ebenfalls aus dem Südwesten Madagaskar; diese eng mit der Madagaskarpalme - Pachypodium lamerei - verwandte Art bekommt im Alter einen dicken flaschenförmigen Stamm, ein Highlight jeder Sukkulentensammlung)
Die große Adenia spinosa, frisch ausgegraben in der Gärtnerei auf Gran Canaria
Alle dieses Pflanzen stammen aus gärtnerischer Kultur und wurden nicht, auch nicht als Jungpflanzen, aus der Natur entnommen. Sie haben ein Alter von teilweise über 35 Jahren. Inzwischen befinden sich die Pflanzen bei Kakteen Uhlig in Kermes bei Stuttgart. Sie sind im Mai 2023 dort angekommen, nachdem sie 4-5 Wochen im LKW-Container unterwegs waren. Während des Transports gab es einen längeren Aufenthalt in Barcelona, da für die Weiterreise zusätzliche Pflanzengesundheitszeugnisse benötigt wurden. Bevor die Pflanzen bei Kakteen Uhlig ankamen, mussten sie zur Importbeschau an den Flughafen Stuttgart. Und zum Ausladen aus dem Container ging es in ein nahes Weingut, wo es eine Laderampe und Hubfahrzeuge in passender Größe gab.
Zusätzlich zum Pflanzenwert kommen für den Botanischen Gartens die Transportkosten und Kosten für die Zwischenkultur in der Kakteengärtnerei hinzu. Die Pflanzen wuchsen auf Gran Canaria ausgepflanzt im Freien. Nach dem Ausgraben haben sie jetzt kaum Wurzeln. Sie wurden nun in Töpfe gepflanzt und sollen in den nächsten Monaten zunächst neue Wurzeln bilden. In dieser heiklen Phase werden sie kaum gegossen und sehr sorgfältig beobachtet. Wenn die Pflanzen in etwa einem Jahr nach Mainz kommen, werden sie einen neuen Wurzelballen haben und können dann direkt in den neuen Gewächshäusern gepflanzt werden.
Einschließlich der Transport- und Unterbringungskosten hat der Botanische Garten für den Kauf dieser seltenen und ungewöhnlich großen Pflanzen einem Betrag von rund 25.000 Euro veranschlagt, der komplett durch Spenden und durch die Stiftung Botanischer Garten Mainz getragen werden soll. Über diesen Betrag hinaus wird der Botanische Garten zusätzlich auch Mittel benötigen, um den Umzug seiner eigenen großen Pflanzen aus dem alten Sukkulenten-Gewächshaus zu finanzieren. So wird für die Verpflanzung des etwa 350 cm hohen argentinischen Kaktus Leucostele terscheckii voraussichtlich ein Kranwagen gemietet werden müssen.
Wenn Sie zur Finanzierung der spektakulären Pflanzen beitragen möchten, können Sie eine Spende auf das unten angegebene Konto des Freundeskreises des Botanischen Gartens der Johannes Gutenberg-Universität Mainz e.V. überweisen. Für Ihre Spende erhalten Sie eine entsprechende Zuwendungsbescheinigung und zusätzlich eine Einladung zur ersten exklusiven Führung, sobald die großen Pflanzen in Mainz angekommen und gepflanzt werden. Das wird voraussichtlich im Frühjahr oder Sommer 2024 erfolgen.
Spendenkonto für den Pflanzenkauf
Freundeskreis des Botanischen Gartens
IBAN: DE31 5519 0000 0395 3080 18
Mainzer Volksbank e.G
BIC: MVBMDE55
Verwendungszweck: „Spende Pflanzenkauf, Ihr Name"
Aktuelle Spendensumme
7.322,00 Euro (Stand 31.12.2023)
3.750,00 Euro (Stand 12.10.2023)
3.100,00 Euro (Stand 01.08.2023)